Korsika (Frankreich)

Nationalhymne: 

Da die Insel mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu bereisen ist, haben wir uns diesmal für die Variante mit dem eigenen PKW entschieden. So fuhren wir also am späten Nachmittag in Braunschweig los, um über die Alpen am anderen Morgen um 8.15 Uhr in La Spezia (Italien) auf die Fähre zu gelangen. Von Bastia ging es dann zu unserem Unterbringungsort Calvi. Von hier aus unternahmen wir Ausflüge ins Fango-Tal, in die Calanche nebst Porto und Piana , nach Galeria und I'le Rousse sowie nach Corte. Von Corte aus fuhren wir mit der Eisenbahn bis nach Vizzavona. Dort begaben wir uns auf den GR20 um ca. 4 km (von 173 km) weiter in den Cascades de Anglais ein erfrischendes Bad zu nehmen. Leider haben diese Ausflüge bzw. die Straßen von Korsika (man könnte sie auch als verbundene Schlaglöcher bezeichnen) weitere Unternehmungen unterbunden, da ich mit einem Rückenleiden dazu verdammt war, den Strand von Calvi intensiv zu bestaunen. So fielen also die geplanten Besuche von Ajaccio, dem Bavella-Massiv und Bonafazio sowie die Balagne-Rundfahrt dem Rücken zum Opfer. Insbesondere die letzten beiden "Opfer" taten weh! Deshalb fällt dieser Reisebericht auch dementsprechend mager aus, aber ich hoffe, dass ich trotzdem einen kleinen Einblick in die schöne Inselwelt Korsikas geben kann.

Das Reisen auf der Insel ist fast nur mit dem PKW (sei es ein Mietwagen oder der eigene) möglich, da der öffentliche Verkehr nur zwischen den großen Städten aufrecht erhalten wird. Dieser besteht dann aus 1-3 Busverbindungen pro Tag, ansonsten gibt es eine Verbindung (welche meist morgens startet) zum nächsten Dorf. Per Anhalter soll es laut unserem Reiseführer auch nicht sonderlich gut gehen, wobei wir das nicht ganz bestätigen können, da alle Anhalter, die bei uns mitfuhren, nicht von größeren Wartezeiten sprachen.

Die Fahrzeiten zwischen den einzelnen Orten sind sehr unterschiedlich, da die Durchschnittsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von den Straßenverhältnissen zwischen 30 km/h und 80 km/h variiert. Eigentlich wollte ich eine Matrix der Fahrzeiten zwischen allen größeren Orten anlegen, aber aus o. g. Gründen beschränkt sich diese auf die Orte nördlich von Corte (Wenn Du weitere Zeiten weißt, wäre ich über eine Nachricht dankbar!).

Die Preise von Bus und Bahn sind vergleichbar mit denen in Deutschland. So bezahlt man für die gut 20 km von I'le Rousse nach Calvi und zurück 20,- DM, von Corte bis nach Vizzavona muss man dasselbe (62 FF.) hinblättern. Sonderlich bequem sind die Züge allerdings nicht, dafür ist die Aussicht meistens sehr gut. Bei den Bussen sieht es ähnlich aus.

Die Überfahrt auf die Insel ist von diversen Häfen möglich. Je nach dem, von welchem Ausgangspunkt man sich auf Korsika zu bewegt, kann man in Nizza, La Spezia oder Livorno auf die Fähre wechseln. Bei der Routenplanung sollte man auf jeden Fall die anfallenden Mautgebühren (siehe http://www.teletour.de/italien/autostrade/maut.html ) und die Fahrzeit mit einbeziehen. Wir haben in La Spezia mit Happy Lines übergesetzt, was auch gut geklappt hat. Insbesondere in der Hauptsaison sollte man die Fähre im voraus buchen, was bequem über das Internet machbar ist. Auf jeden Fall sollte man die Preise intensiv vergleichen, da diverse Sonderangebote die Preise sinken lassen - deshalb sollte man auch möglichst nicht am Wochenende übersetzen, da die Preise dann doppelt so hoch sind. Interessant ist sicherlich auch das Happy-Night-Angebot, bei dem man für 40,- DM eine Kabine für 2 Personen bereits am Abend vor der Abreise beziehen kann.

Wer nicht gerade im August fährt, hat keinerlei Probleme, eine seinen Wünschen entsprechende Unterkunft zu finden - vom Hotel bis zum Campingplatz ist alles reichlich vorhanden. Vor allem in den touristisch bestens erschlossenen Küstenorten ist die Auswahl groß, aber auch im Inselinnern gibt es Unterkünfte, wobei hier besonders Campingplätze anzutreffen sind. Entlang dem GR20 findet man ebenfalls zahlreiche Gités. Die Preise differieren je nach Saison sehr stark: Für ein Doppelzimmer im 3Sterne-Hotel muss man im August etwa 100,- DM hinlegen, während man im Oktober mit 40,- DM auskommen kann. Aktuelle Preisindikationen bekommt am besten unter http://www.corsica.net/corsica/de/home.htm. Ein Schlafplatz in den Gités liegt bei ca. 20,- DM ohne Frühstück (zu den Preisen für die Campingplätze kann ich leider nichts sagen).

Kulinarisch bietet die Insel eine Mischung aus französischer und italienischer Küche. Auf der einen Seite bemerkt man deutlich die französische Esskultur, auf der anderen Seite sind die italienischen Nudeln allgegenwärtig. Im Allgemeinen waren alle Gerichte sehr appetitlich, allerdings wechselte insbesondere die Menge des Gerichtes enorm (bei gleichem Preis). Auch werden die Hauptgerichte mal mit Beilagen, mal auch nur mit einem Salatblatt serviert. Die Preise sind nicht unbedingt auf niedrigem Niveau und ein Hauptgericht kostet meist das gleiche wie ein komplettes Menü. Aus letzterem Grund und um möglichst viele verschiedene Gerichte probieren zu können entschieden wir uns meist für ein Menü, die Preise dafür fangen bei 65 FF. an (meist ist die Hauptspeise dann ein Nudelgericht) und sind nach oben offen. Recht ordentliche Gerichte bekommt für 80 bis 100 FF. Bei der Getränkeauswahl verließen wir uns meist auf den offenen Wein des jeweiligen Restaurants, was meist die preiswerteste Alternative war (1/2 Liter für 20-30 FF.).

Das soll es zur Einführung gewesen sein, jetzt geht es zum eigentlichen Reisebericht, der diesmal nicht in der Landeshauptstadt sondern in Deutschland beginnt. Viel Spaß!

P.S. Sollten Euch ein paar Begriffe unbekannt sein, versucht es doch mal mit dem Glossar! Um weitere Informationen über Korsika zu finden, solltest Du in der "Zusatzlektüre" stöbern, um Bemerkungen oder Tipps von anderen Reisenden nachzulesen oder selbst ein paar Bemerkungen zu machen, kann ich das Forum michael-mueller-verlag.de/forum/frankreich oder die Seite von Andreas Leininger www.korsika-aktuell.de empfehlen.